Konfirmandenfreizeit Nr.2
Aufsatz vom 29.3.1987 von Karin Hügel
4. Klasse Gymnasium
Noch 2 Tage ... leider liegt noch eine Schularbeit vor uns, eine "unnötige" Schularbeit, eine Schularbeit, die wir uns selbst erwirtschaftet haben - die Latein-Nachschularbeit.
Noch 1 Tag ... ein wie immer ermüdender, arbeitsreicher Freitag. Doch wir haben schließlich und endlich auch diese zwei schweren Tage halbwegs erfolgreich hinter uns gebracht, und nun beginnt endlich die langersehnte 2. Konfirmanden-Freizeit. Ein paar Tage, nur ein paar Stunden weg vom grauen Alltag, weg von der Schule, weit weg von Wien, von der Stadt samt ihren scheußlichen grauen, schmutzigen Straßen. Nur diese kurze Zeit möchten wir genießen, möchten wir vollends ausschöpfen, dass sie zu einem großen Erlebnis wird. ---
Schnell sind nach Unterrichtsschluss alle Taschen gepackt, und schon geht's ab in Richtung Weizer Hütte, mit einem kleinen, etwas klapprigen Bus. Wir erwarten kein Luxus-Hotel als Übernachtungsstätte - im Gegenteil, wir waren mit dem letzten Quartier, einer überaus gemütlichen Holzhütte, sehr zufrieden - die Weizerhütte soll jedoch nicht so "wild - romantisch", sondern komfortabler sein! Wir - das sind die Konfirmanden der Pfarre Ottakring, einen Großteil bilden die Evangelischen aus meiner Klasse und - natürlich nicht zu vergessen - unser Gottfried (der Pfarrer, der Lehrer, aber in diesem Fall - einfach Gottfried). Es ist schon jetzt abzusehen, dass es eine sehr lange Fahrt wird. Zuerst peilen wir Weppersdorf an - als dort die zweite Konfirmandengruppe einsteigt, kommt erst richtig Stimmung auf. Voller Erwartungen, voller Neugier freuen wir uns auf dieses Erlebnis, das eigentlich schon vollends begonnen hat. Wird die
Jetzt sind die
Das Thema dieser Konfirmandenfreizeit "Konfirmation und Gemeinde - Verantwortung und Wünsche" wurde in "Arbeitseinheiten" erläutert und in einzelnen Gruppen diskutiert. Etliche Spiele und "Briefwechsel zwischen Konfirmanden, Eltern und Kirchenvorstand" haben dieses Thema behandelt. Eine abendliche Disco und gemeinsames Singen habe das reichhaltige Programm noch ergänzt. Dazwischen sind wir öfters draußen in der wunderschönen Landschaft spazierengegangen, die Hütte ist auf 1400m Seehöhe gelgen. Prächtiges Winterwetter - strahlender Sonnenschein und über 2m Schnee - dies animierte uns zu einem Abstecher auf eine nahegelegene Anhöhe. Von dort hatten wird einen weiten Rundblick über das oststeirische Bergland.
Zum Schlafen sind wir allerdings wenig gekommen. Das ist auf Kosten anderer Aktivitäten gestrichen worden.
So haben wir auf dieser Freizeit vieles dazugelernt - in den verschiedensten Hinsichten. Wir haben neue Menschen kennengelernt, viele Freunde gewonnen. Uns kommt es fast so vor, als würden wir die Weppersdorfer schon lange kennen, viel besser als die anderen aus unserer Klasse, obwohl wir eigentlich insgesamt nur 5 Tage beisammen waren! Wir wollen auf keinen Fall den Kontakt zu den anderen Konfirmanden nach der Konfirmation verlieren. Vielleicht können wir uns an den drei Tagen zu Allerheiligen wiedersehen?
Nach diesen Erfahrungen treffen wir wieder plötzlich auf den Schulalltag - dort ist alles beim alten, dort hat sich nichts verändert! - Unsere erste Reaktion ist verständlich ...