Abstract:
Karin Hügel, "Queere Aneignungen von David und Goliat. Künstlerische Selbstporträts als besiegte Knabenliebhaber".
Die jüdische Rezeption der biblischen Erzählung von Davids Sieg über Goliat liefert homoerotische Neuinterpretationen dieser Geschichte. Das Verhältnis zwischen Goliat und David wird durch eine erotische Linse als Beziehung eines erwachsenen Manns zu einem schönen jungen Mann gelesen. Die Aneignungen von David als Sieger über den Knabenliebhaber Goliat in Werken der Bildenden Kunst sind wohlbekannt. Dort wird thematisiert, dass Goliat nicht durch einen Stein verwundet wird, wie in der Hebräischen Bibel im ersten Samuelbuch, Kapitel 17, beschrieben wird, sondern durch den Anblick von Davids hervorragender Schönheit. Von der Zeit der Frührenaissance bis zur Gegenwart identifizieren sich verschiedene Bildhauer und Maler mit dem Knabenliebhaber Goliat: etwa Donatello und Caravaggio.
The Books of Samuel: Stories – History – Reception History, BETL 284, 2016.
Inhaltsverzeichnis von The Books of Samuel: Stories – History – Reception History
Ich habe meine queeren Aneignungen von David und Goliat am Colloquium Biblicum Lovaniense LXIII am 31. Juli 2014 an der Katholischen Universität in Löwen vorgetragen.
Donatellos Bronzedavid, ca. 1440, Museo Nazionale del Bargello, Florenz.
Caravaggios David mit dem Haupt des Goliat, 1609/1610, Galleria Borghese, Rom.
Abstract: Queere Auslegungen der Liebesgebote aus Levitikus
Abstract: Jüdische gesetzliche Auslegungen zu weiblicher Homoerotik
Abstract: Lesungen für Segnungsfeiern gleichgeschlechtlicher Paare, queer ausgelegt
Abstract: König Davids Entblößung beim Tanz. Eine queere Lesart von 2 Samuel 6
Abstract: Eine queere Lesart von Kohelet 4,9-12
Abstract: Queere Lesarten des Hohelieds
Abstract: Queere Lesarten der Hebräischen Bibel. Das Buch Ruth und die Schöpfungsberichte